Olympia Tagebuch Torino/Sestriere

February 12th, 2006

Warnung der Authoren

Zuerst mal, viel Spaß beim Durchlesen! Aber, wir übernehmen keine Haftung für etwaigen geistigen Schäden die beim Durchlesen entstehen könnten. Auch für Rechtschreibfehler und grammatikalische Fehler wird keine Haftung übernommen. Die vorkommenden Personen sind alle frei erfunden, eigentlich des ganze Gschichtl. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind ungewollt und rein zufällig *ggg*. Die Authoren sind immun (aber anscheinend nicht immun genug, zumindest nicht gegen Alkohol) und daher auch nicht antastbar und nicht zur Verantwortung zu ziehen *sfg*.

3.2.2006, Freitag
Erster Anreisetag (Team 1 – Martin, Thorsten) mit dem Auto Wien – Bozen (Absteige Hotel Elefant). Es sind doch ca. 1200km die man an einem Tag nicht so leicht bewältigen kann. Daher zwei Anreisetage eingeplant.

4.2.2006, Samstag
Zweiter Anreisetag (Team 1 – Martin, Thorsten) mit dem Auto Bozen – Turin – Sestriere. In den darauf folgenden Tagen fliegen sehr viele Wien – Mailand, und danach gehts mit dem Auto weiter nach Turin – Sestriere. Ca. 140 ORF/TVN Mitarbeiter sorgen für ca. 250 Stunden Olympia Ãœbertragung.

5.2.2006, Sonntag
Aufbau BMC (Broadcast Mountain Center). Der ORF hat ca. 300m2 Fläche im BMC angemietet für die Redakteure (Büroräume), Schneideräume, Mastercontrollraum, Preview Room, Recording Room, Büroräume, Lager.

6.2.2006, Montag
Aufbau BMC, Haus Austria, Ü22. Leider nicht ohne Schwierigkeiten, da vieles noch nicht fertig war bzw. noch nicht geliefert wie z.B. die Internetanbindungen durch die Italienische Telekom.

Anreise 2. Team (Rene, Wolfgang) per Flugzeug Wien – Mailand und Weiterreise mit dem Bus Mailand – Sestriere.

7.2.2006, Dienstag
Weiterer Aufbau vom Haus Austria, Ü22 und den 3 Venues Pragelato, Borgata und Sansicario.

8.2.2006, Mittwoch
Aufbautag 2 der Venues und erste Änderungen und zusätzlich nicht geplantes, aber wie bei den meisten Events kommt immer alles anders als geplant. Man plant, verdoppelt und dann will der Sport immer noch mehr. Aber das kennen wir eh schon alles.

9.2.2006, Donnerstag
Test der Technik und bekämpfen der Stromausfälle. Italy is so different.

10.2.2006, Freitag
Weitere Tests und die Eröffnung der Olympischen Spiel in Turin (Anm. täglich mindestens 12 Stunden Dienst)

11.2.2006, Samstag
Erste Bewerbe und erste Medaille in Silber durch Felix Gottwald. Ach ja, a wengal gearbeitet haben wir natürlich auch. Betreuung der Redakteure.

12.2.2006, Sonntag
Königsdisziplin Abfahrt Herren. Zweite Medaille durch Michi Walchhofer, leider wieder nur Silber. Und wieder a wengal gearbeitet. *g*

13.2.2006, Montag
Heute waren viele Disziplinen, aber für uns nichts aufregendes. Darum etwas allgemeines: Seit der Ankunft hier hatten wir schönes Wetter, jeden Tag Sonnenschein, aber in der Nacht wird sehr kalt. Zu Mittag wird es ziemlich warm und der gefrorene Boden geht auf und es ist überall dreckig und gatschig. Es gibt noch immer sehr viele Baustellen hier und sie werden auch nicht mehr fertig damit, wahrscheinlich nie. Teilweise ist es sehr chaotisch hier, wie die Zubringung mit den Bussen, den Zuschauerstrom zu den Events oder das Screening, oder einfach nur normal essen gehn. Naja, Italy eben. Aber aufregen hilft nix, das ist ihnen komplett wurscht. Ach ja, und wieder a wengal gearbeitet, des darf man net vergessen. *gg*

14.2.2006, Dienstag
Tja, wie soll man das genau erklären. Eigentlich hörte, nach langer schwerer Arbeit, der 13.2. um 2400 Uhr auf und der 14.2. begann gleich um 0000 Uhr bei einem gemütlichem Beisammensein mit lieben Kollegen und Kolleginnen, bei Rotwein und Bier. Diese unvorhergesehene Zusammenkunft dauerte etwa bis 0300 Uhr, aber nicht alle erlebten diesen magischen Zeitpunkt und verließen stillschweigend das Geschehen. So manche hatten Schwierigkeiten am frühen Morgen *g*. Der Tag verlief relativ harmlos und in der Disziplin Kombination der Herren machten wir durch Rainer Schönfelder unsere dritte Medaille, aber leider nur die Bronzene. Der Arbeitstag wird bis 0030 Uhr dauern und wie immer haben wir wieder a wengal was gearbeitet *ggg*. Bin schon gespannt was der nächste arbeitsreiche Tag so bringen wird.

15.2.2006, Mittwoch
Heute war ein vergoldeter Tag für uns Österreicher. Zwei Goldmedaillen, Damen Abfahrt, Michi Dorfmeister holte sich das Edelmetall und im Rodeln haben die Rodler Andreas und Wolfgang Linger im Doppelsitzer-Bewerb die zweite Olympia-Goldmedaille für Österreich geholt. Juhu! A wengal was gearbeitet haben wir natürlich auch wieder, so wie jeden Tag holt *gggg*.

16.2.2006, Donnerstag
Heute war das Wetter auch nicht viel besser, es schneite. Aber die nordischen Kombinierer konnten trotz Schlechtwetter starten und machten wie zu erwarten war ein Medaille, zu aller Freude wars eine goldene Medaille. *freu*
Eigentlich waren wir nach dem Dienst ziemlich müde (weil wir wieder a wengal was gearbeitet haben) und wollten gleich schlafen gehn, aber irgendwie wurden wir immer wieder vom nach Hause gehn abgehalten. Das führte dazu, daß wir um ca. 0500 Uhr Früh zu Fuß von Sestriere Colle nach Grangesises gingelnnnlnnlala. Einer unserer Wegbegleiter war Armin Kogler, der sich genauso wie wir, über die Goldmedaille der Kombinierer gefreut hat und gefeiert hat :-).

17.2.2006, Freitag
Leider wurde das Wetter etwas schlechter und Snowboarden ist auch nicht gerade unsere Paradedisziplin. Aber Highlight des Tages war mit Sicherheit eine amerikanische Snowboarderin, die kurz vorm Ziel ein kleines Kunststückchen machen wollte (i glaub das war ein double double full full double full full double, oder so, aber so genau kenn ich mich beim Snowboarden auch net aus und außerdem ist das ein Begriff vom Kunstschispringen, hehe) und dabei stürzte und somit die Goldmedaille vergab. Aber die Ausrede warum sie das gemacht hatte, zeugte wirklich von wahrhafter amerikanischer Intelligenz (sie wollte nur mit der Hand das Board stabilisieren, wegen dem Seitenwind, was für ein saudummer und blöder Fehler). Trotzdem ein ganz normaler Arbeitstag ohne aufregend Höhepunkte, mit ein wengal was arbeiten.

18.2.2006, Samstag
Heute war ein sehr erfreulicher erfolgreicher Tag unserer Athleten, aber dieser Tag war auch überschattet von der negativen Meldung der nordischen Athleten wegen Dopingverdacht. Drei Silbermedaillen und eine goldene Medaille. Skikombi Damen machte Marlies Schild Silber, Hermann Maier im SuperG silber und im Springen auf der Großschanze machte Thomas Morgenstern Gold und Andreas Kofler silber. Somit haben wir 10 Medaillen gewonnen. 4xGold, 5xSilber und 1xBronze.

19.2.2006, Sonntag
Heute war für uns Österreicher kein aufregender Tag. Die Skibewerbe wurden abgesagt. Höhepunkt des heutigen Tages war die Dopingvorwürfe. Unser nordisches Staffelteam gab den Bewerb auf und reiste zum Teil nach Hause.

20.2.2006, Montag
Heute war wieder ein ganz großer Tag für uns Österreicher. Herren Riesentorlauf gewann Benni Raich die Goldmedaille und Herman Maier die Bronzemedaille. Beim SuperG der Damen gewann zum zweiten mal Gold unsere Goldmeister Dorfi Michl (toller Bursch *gg*) und die Bronzemedaille gewann Alexandra Meisnitzer, jubel. I glaub heut müssen wir ins Haus Austria gehn a wengal feiern, denn a wengal gearbeitet haben wir ja auch heute *ggg*. Aber dazu vielleicht morgen mehr. Tja, und einmal muß ich mich heute noch melden, bevor wir feiern gehn. Unsere Schispringer holten sich im Mannschaftsspringen auf der Großschanze die Goldmedaille. Nochmals jubel!! Ach ja, und die Ehre gaben uns unsere wunderbaren Kollegen vom Korrespondentenbüro ROM, Nadja Bernhard und Andreas Pfeifer die für die ZIB über den Dopingskandal berichteten und auch noch die nächsten Tage darüber berichten werden.

21.2.2006, Dienstag
Ich glaub zum Thema feiern gestern/heute ist jedes Komentar überflüssig *fg*. Mir gehts suba und Rene schaut a wengal deppat aus der Wäsch, hehehe (Anmerkung: Offensichtlich hat Martin heute den Spiegel verfehlt, aber wahrscheinlich hängt im Bad statt dem Spiegel nur eine Preßspannplatte). Heute schau ma a mal, ob ma a wengal was arbeiten, pfff. Wird sicher ein langer Tag. Leider muß Rene morgen abreisen, schniff. Ja ja, dieser Weg ist steinig und schwer… *ggg*
Etwas erfreuliches, Felix Gottwald ist Doppel-Olympiasieger, er holte seine zweite Goldmedaille im Sprint der Nordischen Kombination.
Leider geht der Dopingskandal weiter…

22.2.2006, Mittwoch
Abreisetag für die Hälfte der Turin IT (Wolfgang und Rene). Das Aufstehen um 4:20 Uhr gestaltete sich einigermaßen schwierig, gelang aber um einiges leichter als am Vortag (warum wohl!?!). Dafür war aber die Heimreise sehr entspannt (vermutlich weil wir die Hälfte davon verschlafen haben). Somit kann ich nicht viel von einer 3 stündigen Autofahrt nach Mailand und anschließendem Flug nach Wien berichten, außer daß unser italienischer Chauffeur in der früh ziemlich vergesslich war und er zwei mal nach Gran Gesises zurück musste, wodurch die Zeit um nach Turin zu kommen (um den Andi Goldberger am Flughafen abzuliefern) immer weniger wurde. Er hat aber die verlorene Zeit durch Bleifußtechnik aufgeholt.
Von dem Bewerben hab ich (Rene) heute nichts mitbekommen…

Snowboarder Siegfried Grabner hat für Österreichs 17. Olympia-Medaille der XX. Winterspiele in Turin gesorgt. Beim Slalom der Damen holten Niki Hosp die Silbermedaille und Marlies Schield die Bronzene, also Nummer 18 und 19. Bisher beste Winterolympiade 1992 in Abertville, da machte Österreich 21 Medaillen, 6 Gold, 7 Silber, 8 Bronze. Dieser Rekord könnte diesesmal vielleicht fallen.

Nur so nebenbei erwähnt, aber eigentlich ja nicht wirklich erwähnenswert, heute ist RedBull Party und danach vielleicht in den Tabata Nightclub, uiuiui.

23.2.2006, Donnerstag
Gestern im Tabata wars ur geil. Ganz tolle Livemusik, leider waren nicht sehr viele von uns, sie mußten eine Auszeitnehmen. Aber bis halb vier hats auch gedauert, zumindest bei Eveline und mir.
Heute war absolut nichts besonderes, keine Medaille und kein Halligalli :-). Endlich mal so richtig ausschlafen, jubel. Und siehe da, man kann sich auch ohne Alkohol gut amüsieren. Und das Beste daran man ist frisch und munter *g*.

24.2.2005, Freitag
Langsam geht die Olympiade zu Ende, aber gerade das kann noch mal ganz schön anstrengend werden. Überall finden Abschlußfeiern statt. Mal sehn wie gut wir die letzten Tage überstehen werden. *gg*
Heute Riesentorlauf der Damen, aber leider keine Medaille.
Das Abendprogramm verlief fast wie immer, Haus Austria, irgendeine Bar und dann ab in die Disco Tabata. Diesmal hatten wir Begleitung, Kristina (war auch schon in Salt Lake City mit), Ines eine Freundin von Kristina und Thorsten, Thomas Sykora und Eveline waren auch mit von der Partie. Die beiden sind extra 1200km mit dem Auto für 2 Tage Halligalli angereist. Grenzt schon an Wahnsinn, naja kein Kommentar, oder? Einquatiert haben wir sie bei uns, weil wir ja eh so ein kleines Apartment haben. Und irgenwann haben wir unter schwersten Bedingungen (hehe, natürlich meinte ich den Schneefall, und des könnt ihr mir glauben der war wirklich stark) per Autostop den Heimweg angetreten (keine Uhrzeit!). Ein Italiener hat sich unser erbarmt und hat uns drei (Kristina, Thorsten und mich)auf der Ladefläche mitgenommen. War net wirklich bequem aber besser schlecht gefahren als zu Fuß gegangenlnnnlnnlala. Ines und Tom sind irgendwie abhanden gekommen *ggg* und Eveline hat es auch noch nach Hause geschafft. Weiteres, no comment!

25.2.2006, Samstag
Vorletzter Tag!! Slalom der Herren. Was soll man dazu noch sagen. Ein Wahnsinn, Gold, Silber und Bronze in einer Disziplin, welch krönender Abschluß.
Danach ein wenig feiern ins Haus Austria, Pinky Bar…war auch ein krönender Abschluß, pfff. Um ca. 0400 Uhr machten wir (Doris, Hans, Werner und noch einige mehr und ich) noch einen Lokalwechsel der sehr sinnvoll war, hahaha, und Edit probierte es mit dem nach Hause gehn, fand aber nicht auf Anhieb das Hotel. Wie geht das?!? Kristina und Ines waren vom Vortag noch nicht ganz fit und ließen eine Gelegenheit zum Feiern aus. Ist ja fast schon ein Highlight wie das Kunstückchen der amerikanischen Snowboarderin die die Goldmedaille vergab (siehe 17.2.). 2300km fahren (hin und zurück) für ein einziges gewaltiges Damenspitzerl, net schlecht *ggg*. Meine Hochachtung gnä Frauen.

26.2.2006, Sonntag
Hammerwerfen in der Gedächnishalle, oje oje. (Wieder keine Uhrzeit, ist glaub ich besser so). Außerdem mußte ich feststellen, nach mehrmaligem ausprobieren, daß das Immunisieren, d.h. verabreichen kleiner oder größerer Mengen von Heilmitteln oder sonstigem, bei Alkohol nicht zutrifft. Aber, es gibt noch ein größeres Problem – heute im Haus Austria Abschlußfeier für ORFler, DO&CO und Security… Hmm, wie soll das gehn, wohin soll das führen? Ob es heute funktioniert das Immunisieren?!?!
Zum Schluß haben wir ganz nette und liebe Kollegenln vom Sport bei uns im Apartment für die Heimreise vorbereitet *ggg* (warn eh nur a paar Glaserl) und verabschiedet.
Auch dieser Tag brachte etwas erfreuliches, Michail Botwinow eroberte im 50-km-Marathon Bronze und sorgte für die 23. Medaille. Somit wurde der Rekord von Abertville gebrochen.
Diese Olympischen Spiele werden uns noch länger im Gedächnis bleiben auf Grund der vielen positiven aber auch leider negativen Meldungen.
Heute Abend Beginn vom Abbau.

27.2.2006, Montag
Abbau, sehr streßig. Das ganze Material wieder in Kisten verstauen und herrichten für den Abtransport. Am Abend waren wir sehr müde d.h. essen und schlafen gehn.

28.2.2006, Dienstag
Wahrscheinlich auch Abbau. Wie schon mal erwähnt, a wengal was gearbeitet *ggg*.

1.3.2006, Mittwoch
Heimreise. 0830 Uhr Abfahrt Gran Gesises. Ãœber Innsbruck mit kurzem Abstecher ins Landesstudio. Wir haben einem Kollegen seine Wurstschneidemaschine vorbeigebracht mit der wir vergangenes Monat etliche Kilo Tiroler Speck aufschnitten. Hmmm lecker.

2.3.2006, Donnerstag
Heimreise und Ankunft in Wien quasi.

2 Responses to “Olympia Tagebuch Torino/Sestriere”

  1. Jochenon 22 Feb 2006 at 17:39

    Danke für die super Berichterstattung, aber noch besser sind die Fotos!

    Lg Jochen

  2. Nuwandaon 26 Feb 2006 at 13:36

    Vielen Dank!
    LG Martin

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